Berichte über den Islam und besonders über muslimische Männer sind in Deutschland derzeit allgegenwärtig. Die meisten von ihnen zeichnen dabei ein immer gleiches Bild: Muslimische Männer werden als eine dunkelhaarige, junge, sexuell potente und aggressive Bedrohung „unserer“ Gesellschaft und „unserer“ Werte dargestellt. Dieses Bild eines fremdgezeichneten Mannes ist weder neu noch unpolitisch. Vielmehr lassen sich seine Wurzeln bis in die Zeiten des Kolonialismus und auch des Nationalsozialismus verfolgen. Damals wie heute diente es dazu, den Krieg gegen die „barbarischen Anderen“ zu rechtfertigen und gleichzeitig öffentlichkeitswirksam eine vermeintlich „natürliche“ Überlegenheit (west-)europäischer Gesellschaften zu behaupten.
Entgegen solcher Homogenisierungen nimmt die Ausstellung „Ein muslimischer Mann – kein muslimischer Mann?!“ des Verbandes binationaler Familien und Partnerschaften ganz unterschiedliche Weisen in den Blick, heute in Deutschland ein muslimischer Mann zu sein. Gleichzeitig laden die Exponate dazu ein, über Mechanismen und Hintergründe der beständigen Darstellung des muslimischen Mannes als vermeintliche Bedrohung in Austausch zu kommen.
Ausstellungsort: Foyer der Friedrich-Schiller-Universität, Campus Ernst-Abbe-Platz, Jena
Der Eintritt zu der Ausstellung ist frei.
Die Ausstellung ist eine Kooperation des MigraNetz Thüringen, dem Verband binationaler Familien und Partnerschaften e.V. und der Heinrich-Böll-Stiftung Thüringen e.V.